Klassische Konditionierung

Das bekannteste Beispiel für klassische Konditionierung ist wohl der Pawlowsche Hund, der anfängt zu sabbern, wenn jemand die Glocke läutet, welche die Fütterungszeit ankündigt.

Aber auch jeder Mensch hat die klassische Konditionierung schon an sich selbst erlebt. Sinn und Zweck bestehen darin, dem Körper rechtzeitig zu ermöglichen, wichtige Reaktionen einzuleiten.

Wenn wir eine bewusste Entscheidung treffen, z.B. nicht unsere Hand in eine Kerzenflamme zu halten, so wird diese vom Gehirn getroffen. Manchmal jedoch ist der Weg über das Gehirn zu lang und daher nimmt der Körper eine Abkürzung über das Rückenmark. Die Reaktion erfolgt durch einen Reflex. Das Gehirn wird erst über die Handlung informiert, wenn diese bereits ausgeführt wurde. Einen Einfluss, ob die Handlung stattfindet oder nicht, hat das Gehirn nicht mehr.

Ein Beispiel für einen Reflex beim Menschen ist der Lidschlussreflex. Wenn jemand blitzschnell seine Hand in Richtung meines Auges vorschnellen lässt, dann schließt sich das Lid auch dann, wenn die Hand das Auge gar nicht erreicht. Der durch die Handbewegung entstehende Luftzug reicht aus, um den Lidschlussreflex auszulösen und so da Auge vor einer eventuellen Verletzung zu schützen. Dies ist eine sinnvolle Reaktion des Körpers.

Nun ist es aber möglich, den Reflex auch durch andere Reize auszulösen, die eigentlich keine Bedrohung darstellen. Wenn man eine Glocke läutet und sofort danach das Auge reizt (z.B. durch einen Luftstrom als Ersatz für die vorschnellende Hand), so wird nach einigen Wiederholungen der Reflex auch dann auftreten, wenn nur die Glocke geläutet wird. Das Auge schließt sich schon mal vorsorglich.

Solche Verknüpfungen sind sehr wichtig. Man lernt auf diese Weise, dass Herdplatten heiß sein können, dass dampfendes Wasser weh tut, dass Motorengeräusch ein sich näherndes Auto ankündigt.

Auch Hunde lernen über klassische Konditionierung. Das Klappern des Napfes oder die sich öffnende Kühlschranktür kündigen Futter an. Das Klingeln des Schlüssels in der Hand des Menschen löst im Hund die Vorfreude auf einen Spaziergang aus.

Aber auch negative Erlebnisse können mit Reflexen verknüpft werden. Wenn ein Hund mehrmals an offenen Gartentoren vorbei gegangen ist, aus denen dann ein Hund hervor schoss und ihn angriff, dann kann dies dazu führen, dass ein offenes Gartentor im Körper des Hundes die gleichen physiologischen Reaktionen (Ausschüttung von Stresshormonen, „Fight or Flight“ Reaktion) hervorruft, wie ein tatsächlicher Angriff. Kommt dann anstatt eines Hundes ein Mensch aus dem Tor, so ist der Hund nicht mehr in der Lage, seine Reaktion zu kontrollieren und geht vor. Der Reiz „Bewegung in offenem Tor“ reicht aus, um die gesamte Reaktionskette in Gang zu setzen. Manche Hunde greifen auch offene Gartentore an, in denen sich nichts bewegt, da schon das Tor alleine als Auslöser genügt.

Die klassische Konditionierung wird gerne im Hundetraining eingesetzt. Ein Beispiel für eine Gegenkonditionierung wäre, den oben genannten Hund wieder und wieder an offenen Gartentoren vorbei zu führen, in denen sich nichts bewegt und den Hund jedes Mal dafür zu belohnen. Langfristig besteht dann die Möglichkeit, dass statt des vorher verknüpften Reflexes „Angriffsverhalten einleiten“ eine Belohnung erwartet wird.

Gegenanzeigen und Kontroversen

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Links und Literatur


http://www.nobelprize.org/educational/medicine/pavlov/pavlov.html

http://www.slideshare.net/CaveCani/erklrhund-in-aktion-klassische-konditionierung

vergleiche auch --> Operante Konditionierung, --> konditionierte Entspannung
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