So, dann beschreiben ich mal, wie man die Fährtenarbeit aufbaut. Ich habe es nach dem Buch „Spurensuche“ von Anne Lill Kvam gemacht.
Angefangen habe ich mit einer Schleppfährte. Man kann eine Pfannkuchen,- oder eine Würstchenschleppfährte legen.
Dem Hund wird dieser Pfannkuchen (man kann die Einbackwaffeln nehmen) oder ein Wienerwürstchen an einer Schnur präsentiert und er wird darauf richtig „heiß“ gemacht, indem man es vor den Hund legt und daran zieht so das es sich bewegt. Der Hund wird natürlich an der Leine festgehalten, so dass er es nicht erwischen kann.
Dann läuft der Helfer mit dieser „Schleppe“ hinter sich herziehend ca. 10m, so dass der Hund ihn noch sehen kann. Die Person, die den Hund zurückhält sollte „passiv“ sein, also sollte den Hund nicht anfeuern, auch keine Kommandos wie Sitz oder ähnliches verlangen.
Der Hund soll diesem hüpfenden Ding nachschauen, darf ruhig schon ein zwei Schritte in Richtung gehen.
Am Besten ist es, wenn der Fährtenleger nach ca. 10m oder auch schon früher aus dem Sichtfeld des Hundes verschwindet (hinter Büsche, Bäume, Hügel.. )
Dann kann er noch so ca. 40 bis 50 m weiter laufen. Dies sollte nicht stur geradeaus sondern in einem leichten Bogen (sichelförmig)sein. Dann legt er die Waffel oder Würstchen ab, geht noch weitere 10m in dieselbe Richtung und läuft dann im Bogen, ohne der Fährte zu nahe zu kommen oder zu kreuzen zum Ausgangspunkt zurück.
Dann darf der Hund der Fährte folgen. Bei den ersten Malen sollte man noch kein Signal oder Kommando geben.
Wenn der Hund die „Beute“ dann findet, freut man sich wie ein Schneekönig mit ihm.
Findet er es nicht, ist es kein Weltuntergang. Man sollte ihm auf keinen Fall helfen, sonst lernt er nur, sich auf den Menschen zu verlassen und nicht auf seine Fähigkeiten.
Die nächste Schleppfährte kann man dann so machen, das man die Waffel,- oder Wurst, nachdem man aus dem Sichtfeld des Hundes verschwunden ist, hochnimmt und dann die Fährte ohne Schleppe fortsetzt.
Hat der Hund einige Schleppfährten gemacht, müsste er wissen, worum es geht. Ob das der Fall ist, findet man am Besten heraus, wenn man eine ca 20m bis 30m lange „normale“ (ohne Schleppe) legt, ohne das der Hund zuschaut.
Das wird folgendermaßen gemacht:
Am Ausgangspunkt kann man mit den Füssen etwas scharren, dann läuft man wieder im Bogen und legt am Ende die „Beute“ ab. Man kann Markierungsbänder anbringen um den Verlauf der Fährte wieder zu finden. Sie sollte noch nicht so lang sein, so das der Hund ein schnelles Erfolgserlebnis hat..
Klappt das gut, dann kann man beginnen, die Herausforderungen so langsam zu steigern zum Beispiel mit längeren Fährten, älteren Fährten, Verleitungen, Fährten die über einen Bach oder Weg gehen, Fremdfährten, Kreisel einbauen usw..
Das Signal zum Fährten kann man dann einführen, wenn man sicher ist, das der Hund verstanden hat, worum es geht. Ich hatte es schon früher eingeführt, glaube sogar bei der ersten "Normalfährte".
Ich halte es auch immer beim selben Ritual, führe den Hund meist gerade an den Abgang und sobald wir dort sind (meist fängt er schon an zu schnuffeln) zeige ich auf den Boden und gebe das Signal „Spur“.
Am Ende, wenn er die „Beute“ verspeist hat, sage ich auch immer „Fertig“ und wir verlassen gemeinsam die Fährte im Bogen, laufen also nicht auf der Fährte zurück und nach Möglichkeit auch nicht auf dem selben Weg wie beim Verlassen beim Fährtenlegen.
Das liest sich jetzt vielleicht komplizierter als es eigentlich ist.
Sollte es mit den Normalfährten noch nicht so klappen, kann man noch mal ein paar Schleppfährten machen.
Ich selbst habe aber bei Tobi und Balou die Erfahrung gemacht, das es ziemlich schnell klappt.
LG Nicole
.