Eigenbrödler

#1 von pacolino , 16.12.2010 10:43

Ich wollte mal Eure Meinungen zu folgendem wissen:
Paco ist ja grundsätzlich ein sehr artgenossenverträglicher Hund. Ärger geht er aus dem Weg, mit einigen wird mal ein bißchen gerannt, einige werden ignoriert und manche kann er gar nicht leiden und macht einen auf dicke Hose (an der Leine).
Mir ist aufgefallen, daß er in den letzten Monaten immer weniger von anderen Hunden wissen will. Im Freilauf ignoriert er, d.h. er vermeidet strickt jeden Blickkontakt und will zügig weiter. Er läßt sich auch mal beschnuppern, aber so richtig recht ist ihm das nicht. Sieht man daran, daß er bei diesen Kontakten seine kompletten NAckenhaare bis hin zum Schwanz aufstellt. Vor vielen hat er regelrecht Angst, läuft Bögen um auszuweichen.
Seine beiden liebsten Spielpartner findet er nach wie vor toll, da wird getobt und gerannt was das Zeug hält.
Um es kurz zu machen: ich finde sein Verhalten teilweise etwas aggressiv, denn manchen sagt er recht lautstark seine Meinung wenn er sich bedrängt fühlt.
Ich finde das nicht weiter schlimm, nur kenne ich das eigentlich nicht von ihm.
Kann es wirklich sein, daß er jetzt, wo er ein richtig erwachsener "Mann" ist, einfach mehr seine Ruhe haben möchte?
Mit Menschen läuft es immer besser, bei anderen Hunden wird er immer wählerischer, wen er mag und wen nicht.

LG Katja


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RE: Eigenbrödler

#2 von Stef , 16.12.2010 11:04

Inka ist im Prinzip genauso. Ist ist maaal mit einem Hund bißchen gerannt, das war's dann auch. Sie beschnüffelt sich auch mal mit anderen Hunden, aber ich habe das Gefühl, sie braucht sie nicht wirklich. Sie stellt auch meist erst mal die Nackenhaare hoch, je nach dem, wie sie mit dem Hund zurecht kommt, legt sie sie aber auch sehr schnell wieder an. Wenn ein anderer Hund von sich aus keinen Kontakt sucht, ignoriert sie ihn völlig. Inka hatte aber auch nur 3 dicke Hundefreunde. Einen Staff, eine Hovihündin und einen (Sch)labbi-Mix aus Spanien.


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RE: Eigenbrödler

#3 von Eva , 16.12.2010 11:22

Ich denke, dass das durchaus normal ist, wenn Hundi erwachsen wird.
Er hat sein festes Rudel inklusive seiner Spielkumpel und gut ist.

Jeder Hund hat seine persönliche Vorliebe, wieviele Hundebegegnungen er möchte. Mußte ich auch erst lernen...


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#4 von Käthe , 16.12.2010 18:33

Wie war denn sein Verhalten anderen Hunden gegenüber bisher? Und wie alt ist er denn überhaupt?

Tünnes kann auf andere Hunde auch locker verzichten. Früher hat er jeden gleich mal prophylaktisch runtergebuttert, heute orientiert er sich schön an mir und wenn der Fremde ihn nicht beachtet, ist ihm das sehr recht und es gibt keinen Kontakt. Auch auf längeren gemeinsamen Wegen im Zweifel nicht. Wenn ihn jemand beschnüffelt, stellt er ebenfalls Fell auf - das am Rutenansatz nämlich. Wenns schnell geht, ists hinterher gut, ansonsten gibts irgendwann eine gelbe Karte für den Schnüffler. Die Stimmung kippt dabei nicht mehr plötzlich, sondern das lässt sich länger absehen...
Jedenfalls: Tünnes ist auch so ein Eigenbrödler. Er liebt Kepri, die darf quasi alles. Die meisten anderen Hunde findet er eher lästig.


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Liebe Grüße von
Käthe und dem Tünn

 
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#5 von Langbein , 16.12.2010 19:06

Ich habe an Kaya gemerkt (sie ist jetzt bald 2 Jahre alt), dass sie sich immer weniger für andere Hunde interessiert. Früher war sie richtig scharf drauf, das Gegenüber zu beschnüffeln und mit ihm zu rennen, spielen, balgen. Mittlerweile ist sie etwas selektiv geworden, einige wenige findet sie nach wie vor super toll, andere werden ignoriert oder mittlerweile auch mal (sofern zu aufdringlich) zurechtgewiesen.

Ich hab mir viel Gedanken darüber gemacht, ob Kaya auch genug Sozialkontakte hat. Da sie ja was gegen Menschen hat, ist sie immer an der Schlepp und Hundekontakte sind immer etwas schwierig, da sie dann ja aufdreht und ich schauen muss, dass niemand kommt. Weil aufgedrehter Hund und nahender Mensch ist bei uns . Früher waren Hundebesitzer jedoch ok (die haben ja auch einen Spielkameraden mit). Heute muss ich besser aufpassen, wenn ich sie freigebe, mittlerweile hat sie auch gegen den einen oder anderen HH was, und da geh ich kein Risiko ein. Zweimal pro Woche trifft sie verschiedene Hunde in eingezäuntem Gelände, mittlerweile denke ich, dass ihr das auch ausreicht. Ich hoffe es zumindest.


LG
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RE: Eigenbrödler

#6 von Margie , 16.12.2010 19:13

Bei uns ist es auch so. Mit zunehmendem Alter ließ die Freude über Kontakte nach. Heut will Cora oft keinen Kontakt, manche Hunde werden aber auch immer noch angespielt. Tom ist eh froh, wenn ihm niemand etwas tut. Allerdings kann er auch austeilen wenn er sich überlegen fühlt (was sehr selten vorkommt). Das finde ich aus meiner menschlichen Sicht ziemlich fies.


das von Margit mit den Tupfentieren

 
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RE: Eigenbrödler

#7 von Nina , 16.12.2010 19:24

Vielleicht muß man sich das so ein bißchen vorstellen, wie bei Menschen auch. Wenn zwei Kinder im gleichen Alter sich treffen, dann schaffen die es meist auch, miteinander zu spielen, egal ob sie sich vorher groß kannten oder nicht. Wenn mir aber im Wald jemand unbekanntes über den Weg läuft, dann sage ich kurz "hallo" und gehe weiter. Ich habe kein Bedürfnis, mich mit dem Menschen gemütlich auf eine Bank zu setzen und meine Lebensgeschichte zu erzählen.

Oder ich muß mich immer mal wieder auf so tollen beruflichen Veranstaltungen mit diversen bis dahin wildfremden Leuten unterhalten. Das ist mega anstrengend. Müsst ich das jeden Tag machen, das wäre echt heftig. Ich glaube, unseren Hunden geht es da gar nicht so anders. Kontakte mit fremden Hunden sind eher anstrengend und jeh nachdem wo man wohnt, könnte man ja ein Dutzend davon pro Tag haben.

Möglichst viele Sozialkontakte sind im Welpenalter wichitg, damit der Hund lernt, dass auch fremde und ganz unterschiedlich aussehende Hunde ungefährlich sind. Später reicht es dann dem Hund auch aus, wenn mit bekannten Hunden engerer Kontakt besteht und mit fremden Hunden dann halt nur noch ein höfliches passieren lassen erfolgt.


Nina mit der weltbesten Schäferlotta und Wolli dem Schlabberwocky
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RE: Eigenbrödler

#8 von pacolino , 16.12.2010 20:19

Zitat von Käthe
Wie war denn sein Verhalten anderen Hunden gegenüber bisher? Und wie alt ist er denn überhaupt?.


Paco wird im Mai 4 Jahre alt. Er war immer ein zurückhaltender bis ängstlicher Hund. Unsicher halt, wie er nun mal ist. Aber immer öfter macht er einen auf Rambo, zumindest was die Lautstärke angeht. Er war nie ein Beißer, hat noch nie beschädigt.
Er geht auf die meisten Hunde zurückhaltend und abwartend zu. Kommt ihm einer blöd, kann er auch gut zurückmotzen.
Unsere neueste Errungenschaft: wir kommen an einer Stelle vorbei, an der ein anderer Hund sein Bein gehoben hat (sieht man ja im Schnee gut). Bei einigen dieser Stellen stellt er seinen Kamm auf und bellt mal provisorisch ins Nichts. Macht er nur rund um unser Haus.
Mich nervt dieses Geprolle wahnsinnig. Ich unterbinde dieses Theater mit einem Nein und lasse ihn einige Meter strikt im Fuß neben mir laufen, bis er wieder runtergefahren ist.

LG Katja


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RE: Eigenbrödler

#9 von Pudl , 16.12.2010 21:38

Es hängt wohl - wie so vieles - sehr vom Hund ab. Mein erster Hund hat generell nicht viel gespielt, nur mit manchen Hündinnen. Meist ist er nach einem kurzen Schnüffler achtlos weitergezogen. Mein zweiter Hund hätte am liebsten immer gespielt. Erst als er alt und sehr krank war, hatte er keine Lust mehr auf andere Hunde.

Otto ist jetzt auch ca. 4 - 5 Jahre. Bei ihm ist mir auch aufgefallen, dass er inzwischen weniger mit anderen Hunden spielt und sogar auf Spielaufforderungen von Hündinnen reservierter reagiert als vor drei Jahren. Dafür ist er potenten Rüden gegenüber toleranter geworden.

Ich messe dem Ganzen keine große Bedeutung zu. Er ist halt erwachsener und erfahrener und wird schon wissen, was er tut.

Zitat von pacolino
Mich nervt dieses Geprolle wahnsinnig. Ich unterbinde dieses Theater mit einem Nein und lasse ihn einige Meter strikt im Fuß neben mir laufen, bis er wieder runtergefahren ist.

Alles was dich nervt, nervt auch Paco... Nur dass er dein Genervt-Sein eventuell nicht auf sich, sondern auf den anderen Hund bezieht? Keep cool. Der Paco kann doch eigentlich mit anderen Hunden.

 
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RE: Eigenbrödler

#10 von tsatuk , 16.12.2010 23:45

Um es irgendwie auf einen Nenner zu bringen:je mehr Hunde ich habe, desto weniger Kontakte mit Artgenossen haben wir...
Vielleicht sind sie älter geworden, vielleicht genügt ihnen eigene Gesellschaft und Überwachung vom Hof, ich weiss nicht. Fakt ist, dass meine Wuffels zwar neugierig jeden Hund beschnuffeln, spielen aber mit Fremden so gut wie nie.
Traurig.
Barbara

 
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RE: Eigenbrödler

#11 von pacolino , 17.12.2010 10:21

Zitat von Pudl

Keep cool. Der Paco kann doch eigentlich mit anderen Hunden.


Da haste ja auch recht! Ich denke nur manchmal, daß ich genug andere Baustellen mit dem Herrn habe und nicht noch eine weitere brauche. Hunde waren bei uns nämlich wirklich kein großes Thema. Nur hoffe ich, daß sich diese Abneigung nicht immer weiter hochspult, das kann ich nun echt nicht gebrauchen.
Wir habens hier aber auch schwer, in unserer kleinen Stadt leben gefühlte 1000 Hunde, sich da immer in angemessenem Abstand zu bewegen, ist fast unmöglich

LG Katja


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