Ich habe noch mal ein bißchen nachgedacht, wie man die verschiedenen Fährten und Schleppen und Trails besser differenzieren kann. Kann aber sein, dass ich falsch liege.
Erstmal die Würstchenschleppen und ähnliches: Bei einer Würstchenfährte ist es ja so, dass der Hund keinen extra Anreiz braucht, um dieser hinterher zu rennen. Jeder Hund weiß, dass es sich lohnen könnte, einem leckeren Würstchengeruch hinterher zu rennen, dazu muß ich ihm kein Stück Wurst im Beutel präsentieren. Das unterscheidet meiner Ansicht nach die Futterfährten von allem anderen. Daher werden Futterfährten ja auch anfangs mit Eigenfährten kombiniert. Der Hund folgt eigentlich dem Futtergeruch und stellt irgendwann fest, dass er, wenn der Futtergeruch ausbleibt, weil die Abstände zu den Leckerlis zu groß werden, am schnellsten zum nächsten Leckerli kommt, wenn er der Eigenfährte folgt, die von Leckerli zu Leckerli führt.
Eigenfährte: Hier folgt der Hund der Bodenverletzung. Dem Eigengeruch des Halters zu folgen, würde nicht so viel bringen, denn der ist ja hinter dem Hund. Der Hund müsste also, wenn es wie beim Mantrailing wäre, umdrehen und den Hundeführer anzeigen. Außerdem liegen oft auf der Fährte Gegenstände, die dem Halter gehören und die der Hund finden und anzeigen soll. Der Hund soll auch genau spurtreu suchen. Der Anfang der Fährte wird dem Hund gezeigt. Auf Asphalt z.B. kann man nicht fährten, weil dort keine Bodenverletzung entsteht.
Mantrailing: Das ganz spezielle beim Mantrailing ist, dass der Hund ständig unterschiedliche "Dinge" sucht. Das ist beim Fährten anders. Beim Fährten ist der Geruch immer ähnlich, da die Bakterien im Boden zumidnest in unseren Breiten ziemlich universell sind. Beim Trailen dagegen muß sich der Hund jedesmal auf einen neuen Geruch einstellen und diesen verfolgen. Auch sollte er den Geruchspartikeln folgen, die das Opfer unterwegs verliert. Hierzu muß der Mensch nicht mal gelaufen sein, er kann auch mit dem Rad oder dem Auto fahren. Auch auf Asphalt bleiben Geruchspartikel zurück. Allerdings sollte man eins im Hinterkopf behalten: die meisten von uns trailen mit Menschen, die der Hund irgendwann kennt. Wildfremde Opfer sind zwar prima, aber selten. Daher kommt irgendwann bei den Hunden durchaus ein Eigenantrieb dazu, die Person zu finden, die man doch kennt und mit der man schon viel Spaß hatte, bzw. bei Lotta auch: die zur Herde gehört und sich eigentlich nicht von dieser entfernen darf.
In diesen Punkten ist das Teatrailing dem Mantrailing am ähnlichsten. Es ist immer ein anderer Geruch, der dem Hund in der Tüte präsentiert wird und im Gegensatz zu den täglichen Gegebenheiten beim Mantrailing ist die Variabilität grenzenlos. Auch hat der Hund nicht, wie bei der Würstchenfährte, einen generell vorhandenen Antrieb, dem Geruch zu folgen. Er muß erstmal lernen, dass es sich für ihn lohnen könnte, das zu finden, was in der Tüte war. Die Geruchspartikel sollten sich ähnlich verteilen, wie beim Mantrailing (zumindest, wenn man einfach einen Teebeutel an der Schnur nimmt und nicht flüssigen Tee). Die Frage wäre nur, ob es einen Unterschied macht, ob der Hund ein Lebewesen sucht oder einen toten Gegenstand.
Das größte Risiko, dass ich sehe ist, dass eine ganz banale Eigenfährte über weite Teile neben dem Teetrail herläuft. Lotta kennt Eigenfährte, daher bin ich mir bei ihr sicher, dass sie das zumindest vermischt. Bei Hunden, die Eigenfährte nicht kennen, kann ich mir vorstellen, dass sie sehr schnell die Verknüpfung herstellen. Ich versuche daher, von Anfang an, da für Verwirrung zu sorgen. Wenn ich die Teespur lege, laufe ich auf dem gleichen Weg zurück, lege zusätzliche Abzweige, usw, so dass ich zumindest eine Idee habe, was Lotta da eigentlich verfolgt.